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Der ChipDie Realität steht wohl nicht mehr im Hintergrund was Technik und Gehirn betrifft. Um Krankheiten wie Alzheimer oder Rückenmarksverletzungen besser verstehen zu können, entwickeln das Center for Sensorimotor Neural Engineering (CSNE) der Universität Washington und Chip-Entwickler ARM einen SoC, der direkt ins Gehirn eingesetzt werden kann.

Das Projekt „The Brain and Beyond – Brain-Implantable Chips“ ist auf mehrere Jahre ausgelegt und steht derzeit noch am Anfang. Ziel ist es, einen Chipsatz zu entwickeln, der als Schnittstelle zwischen Gehirn und externen Hilfsmitteln und Geräten agiert.

Direkt im Gehirn verpflanzt, soll der Chipsatz über ein bidirektionales Brain-Computer-Interface (BCI) kommunizieren. Das heißt, er wandelt die elektrischen Hirnströme in digitale Signale um, die wiederum an digitale Geräte außerhalb des Patienten weitergeleitet und von diesen verstanden werden. Das SoC soll vorerst dazu dienen, Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer direkt im Gehirn zu erforschen und damit besser zu verstehen.

Hoffnung soll der Chipsatz auch Menschen geben, die nach einer Rückenmarksverletzung gelähmt sind. Der in ihrem Gehirn verpflanzte Chip könnte mit einem Stimulator im Rückenmark verbunden werden, der Muskeln durch Elektroimpulse aktiviert. Über eine langfristige Therapie könnten gelähmte Gliedmaßen so wieder benutzbar sein. Laut ARM und den Forschern des SCNE wolle man mit dem Projekt auf die Selbstheilungskräfte des Gehirns setzen.

ARM und das SCNE haben bereits erste Prototypen des SoC auf Basis des Cortex-M0-Kerns entwickelt. Bis zum fertigen Produkt ist es jedoch noch ein weiter Weg. Die Herausforderung besteht darin, ein außreichend kleines SoC zu entwickeln, das kaum Energie benötigt und so gut wie keine Wärme abgibt.

Quelle: eskin