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Die 27 wichtigsten Fragen zu Windows 7

Neue PCs, Notebooks und Netbooks kommen jetzt mit Windows 7. Wer seinen alten Rechner umstellen will, hat mehrere Möglichkeiten. Wir beantworten 27 der häufigsten Fragen zum Wechsel aufs neue System – und verraten, ob sich die 64-Bit-Variante lohnt.
 Wichtige Fragen im ÃœberblickWindows 7 ist da, und die Entscheidung fällt schwer: Sollen Sie umsteigen? Welche Edition passt am besten? Auf welche Komponenten können Sie keinesfalls verzichten? Ist die 32-Bit-Architektur vernünftig, oder sollen es schon 64 Bit sein?

Jede Menge Fragen – und die richtigen Antworten sind mitunter nicht ganz einfach: Es geht nicht nur ums Geld, sondern auch um technische Folgen. So ist etwa der Schritt zu 64 Bit für unerfahrene Anwender (noch) nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Und ein Wechsel von XP auf Windows 7 erfordert strategisches Vorgehen, damit Sie nicht ganz von vorne beginnen müssen.

Und wussten Sie, dass das neue System auf günstigen Netbooks eventuell Aero-Funktionen vermissen lässt? Hier finden Sie Antworten auf alle wesentlichen Fragen zu Kauf und Umstieg.
1. Kauf: Wie unterscheiden sich die Windows-7-Varianten?

Die Editionen unterscheiden sich in zahlreichen Details. Bedeutsam für den europäischen Markt sind vor allem die folgenden Ausgaben:
  • Starter = schlanke Netbook-Edition. Sie ist nicht mehr, wie einmal geplant, auf drei Anwendungen limitiert.

  • Home Premium = Starter Edition + Aero-Funktionen + Media Center + Multitouch + Zubehör/Spiele + Heimnetzgruppenerstellung.

  • Professional = Home Premium + EFS-Verschlüsselung + Virtualisierung (XP-Mode) + Offline-Dateien + Remote Desktop Host + Domänenbeitritt.

  • Ultimate/Enterprise = Professional + Bitlocker-Verschlüsselung + Mehrsprachigkeit + spezielle Firmennetzkomponenten + VHD-Boot.

    Ultimate und Enterprise sind technisch vergleichbar, unterscheiden sich aber im Lizenzmodell: Ultimate gibt es als Einzellizenz für Endanwender, Enterprise nur über Volumen-Lizenzen für Firmen.

2. Kauf: Genügt mir die Home-Premium-Edition wirklich?

Home Premium ist die Standard-Edition für den Endkunden. Es bietet unter Windows 7 mehr als unter Vista: Mit den Schattenkopien und der PC-Komplettsicherung hat Microsoft die Home-Edition in puncto Datensicherheit deutlich aufgewertet. Was Sie im privaten Umfeld, also ausserhalb eines Firmennetzes, vermissen könnten, sind die Verschlüsselungskomponenten Bitlocker und EFS sowie der Remote Desktop Host (die zugreifende Client-Komponente ist in Home Premium enthalten). Wenn Sie sich darüber hin-
aus für die Windows-eigene Virtualisierung und für volle VHD-Unterstützung interessieren, reicht Home Premium nicht aus. Allerdings gibt es für alle genannten Komponenten kostenlose Alternativen.
3. Kauf: Kann ich von Home Premium etwa auf Pro aufrüsten?

Ja – über das Anytime Upgrade. Windows 7 kopiert bei der Installation stets alle Systemdateien auf die Festplatte. Somit stimmt etwa ein Home Premium binär mit der Ultimate-Version überein. Die Unterschiede der Editionen steuert der Produktschlüssel. Microsofts Motiv für diese Technik war nicht zuletzt das Anytime Upgrade. Es ermöglicht Benutzern kleiner Windows-7-Editionen mit wenigen Klicks den Umstieg auf eine grössere. Sie müssen nur den Schlüssel für die grössere kaufen und den bestehenden durch den neuen ersetzen. Dieser definiert die neue Version und schaltet die neuen Funktionen frei. Der Aufstieg ist aber teuer – von Home Premium auf Ultimate kostet er etwa 175 Euro.

Wie komme ich günstig an mehrere Win-7-Lizenzen?

Heimnetzgruppen für alle: Jede Windows-7-Variante, auch Starter, kann einer Gruppe beitreten. Zum Erstellen reicht Home Premium (Punkt 1)Heimnetzgruppen für alle: Jede Windows-7-Variante, auch Starter, kann einer Gruppe beitreten. Zum Erstellen reicht Home Premium 4. Kauf: Welche Win-7-Edition werden Netbooks mitbringen?

Vorsicht: Wenn Sie ein Netbook mit Windows 7 kaufen, erhalten Sie oft nur die Windows-7-Starter-Edition. Diese billigste Ausgabe (siehe Punkt 1) verwenden Netbook-Hersteller gern, um Lizenzkosten zu sparen. Die Geräte dürfen dann aber laut Microsoft bestimmte Hardware-Limits nicht überschreiten: 1 GB RAM, 2 GHz-Einkern-CPU, 64 GB SSD (Solid State Disk) oder 250 GB normale Festplatte, 10,2 Zoll Bildschirmdiagonale. Auf allen besser ausgestatteten Netbooks will Microsoft das teurere Home Premium verkaufen. Die Starter-Edition bietet keine Aero-Funktionen und es fehlen neben dem Media Center auch diverse Anpassungsmöglichkeiten.
5. Kauf: Wie bekomme ich günstig eine Win-7-Einzellizenz?

Der im deutschsprachigen Raum preiswerteste Weg zu Windows 7 sind die System-Builder-Versionen (SB, OEM). SBs sind Vollversionen ohne Handbuch und ohne Installations-Support. Sie enthalten nur eine DVD, entweder 32 Bit oder 64 Bit. SBs sind eigentlich für Händler bestimmt, die sie mit Hardware verkaufen oder vorinstallieren. Die Preise betragen mit circa 80 Euro für Home Premium, 115 für Professional und 140 für Ultimate kaum die Hälfte der Retail-Editionen.
6. Kauf: Wie komme ich günstig an mehrere Win-7-Lizenzen?

Falls Sie zwei oder drei Lizenzen für zu Hause brauchen, können Sie zum Family-Pack greifen. Das 3er-Pack für 150 Euro enthält drei Home-Premium-Lizenzen. Das Kontingent ist begrenzt. Wieviele in den Handel gelangen, ist noch unklar. Kleine Betriebe, Schulen und Behörden sollten Volumenlizenzen wählen: Das günstigste Angebot der „Microsoft Open License“ beginnt schon bei 5 Lizenzen. Schulen und Behörden zahlen dabei etwa 78 Euro für Windows 7 Professional, normale Betriebe etwa 118 Euro.
7. Kauf: Darf man das Family Pack auch mehrmals kaufen?

Ja, es gibt hier keine Einschränkung – so lange der Vorrat reicht.
8. Kauf: Gilt eine Windows-7-Lizenz für 32 und 64 Bit?

Ja, Sie können mit Ihrem Lizenzschlüssel wahlweise die 32- oder die 64-Bit-Variante der entsprechenden Windows-7-Version installieren. Bei den normalen Kaufpackungen liegen standardmässig beide Datenträger bei. Systembuilder-Käufer müssen sich hingegen entscheiden, welche Version sie möchten, denn hier ist nur der Datenträger für eine der beiden Varianten enthalten. Das hat ausschliesslich Kostengründe, keine lizenzrechtlichen. Gegen eine Pauschale können Sie bei Microsoft den anderen Datenträger nachbestellen.

Kann man von XP auf Windows upgraden?

Sonderregelung in Deutschland: Auch Endkunden können die wesentlich günstigeren System-Builder-Versionen – SB oder auch OEM genannt – erwerben (hier die Preise von Amazon) (Punkt 5)Sonderregelung in Deutschland: Auch Endkunden können die wesentlich günstigeren System-Builder-Versionen – SB oder auch OEM genannt – erwerben (hier die Preise von Amazon) 9. Kauf: Bekommen Studenten Windows 7 geschenkt?

Ja. Die meisten Hochschulen sind dem MSDNAA-Programm angeschlossen (Microsoft Developer Network Academic Alliance). Ãœber MSDNAA erhalten Studenten ein Windows 7 Professional kostenlos (32 und 64 Bit). Die Lizenz bleibt erhalten, wenn das Studium beendet ist.


10. Kauf: Wie lange läuft die kostenlose Testversion noch?

Der Release Candidate lässt sich noch bis zum 1. März 2010 uneingeschränkt nutzen. Danach startet das System alle zwei Stunden automatisch neu. Nach weiteren drei Monaten – am 1. Juni 2010 – läuft der Release Candidate endgültig ab.
11. Umstieg: Wie prüfe ich, ob meine Hardware genügt?

Windows 7 ist nicht anspruchsvoll. Für Aero benötigen Sie neben einer 1-GHz-CPU und 1 oder 2 GB RAM (32 Bit oder 64 Bit) eine DirectX-9-kompatible Grafikkarte. Sie können sich die Tauglichkeit Ihres PCs vom Windows 7 Upgrade Advisor bestätigen lassen. Das Microsoft-Tool informiert Sie auch über eventuelle Treiberprobleme mit älterer Hardware.
12. Umstieg: Kann man von XP auf Windows 7 upgraden?

Nein, ein Inplace-Upgrade – also das vollautomatische Upgrade während des Setups – ist von XP auf Windows 7 nicht möglich. Lizenzrechtlich gesehen dürfen Sie als XP- oder Windows-2000-Nutzer aber durchaus zur günstigeren Update-Version greifen.
13. Umstieg: Wie vereinfache ich das Upgrade von XP aus?

Verwenden Sie dazu das Tool Easy Transfer von der Windows-7-DVD. Sie finden es unter \Support\Migwiz, die ausführbare Datei heisst Migwiz.exe. Unter XP gestartet nimmt Easy Transfer automatisch an, dass es sich auf dem Quellcomputer befindet. Die Auswahl der zu sichernden Daten können Sie einsehen und gegebenenfalls erweitern. Nach der Installation von Windows 7 integrieren Sie die Easy-Transfer-Datei (mit der Endung .MIG) per Doppelklick in das neue System. Easy Transfer berücksichtigt Dokumente und Einstellungen, aber keine Programme.

Programme umziehen mit USMT: Sie können zusätzlich Microsofts User State Migration Tool ( USMT) nutzen. Es überträgt 40 populäre Anwendungen (theoretisch ist es erweiterbar). Dabei installieren Sie Windows 7 über das bestehende XP auf dieselbe Partition. Das alte System samt Profilen, eigenen Dateien und Programme-Ordner wird automatisch unter Windows.old gesichert. Nach der Installation von Windows 7 können Sie Dateien und Einstellungen mit dem USMT per Hardlink-Migration zurückschreiben. Das Umzugs-Tool pcwUpgradeWin 1.1 vereinfacht diesen Vorgang.
14. Umstieg: Kann ich von Vista direkt auf Win 7 umsteigen?

Ja – ausgehend von Vista ist ein Inplace-Upgrade möglich, allerdings nicht mit beliebigen Versionen. Allgemein gilt: Sie können nur auf eine gleich- oder höherwertige Edition upgraden. Folglich gelingt das Inplace-Upgrade von Vista Home Basic oder Home Premium auf Windows 7 Home Premium oder auf Ultimate. Von Vista Business können Sie auf Windows 7 Professional umsteigen und von Vista Ultimate eben nur auf Windows 7 Ultimate.

Auf welche Festplatten kann ich installieren?

15. Umstieg: Ist das Upgrade von Vista auf Win 7 anzuraten?

Das Inplace-Upgrade von Vista auf Windows 7 ist zwar vorgesehen, aber technisch immer problematischer als ein Clean Install: Es kann den PC einen ganzen Tag beschäftigen und ist nicht in jedem Fall erfolgreich. Tester berichten vom gelegentlichen Einfrieren des Setups. Zudem übernehmen Sie eventuelle Altlasten auf das nagelneue System. Wer auf einem wirklich sauberen System starten will, installiert besser komplett neu und nutzt dabei Microsofts Umzugshelfer (Punkt 13).
16. Umstieg: Wie entferne ich Einträge aus dem Bootmenü

Wenn das Bootmenü nach der Installation von Windows 7 unnötige Einträge enthält (Windows 7 Beta, RC), dann können Sie diese mit Msconfig.exe löschen. Auf der Registerkarte „Start“ finden Sie die Systeme und den „Löschen“-Button.
17. Umstieg: Was brauche ich für das Anytime-Upgrade?

Das Anytime Upgrade unter Windows 7 erfordert nur den Kauf des neuen Produktschlüssels online und das Eingeben dieses Schlüssels in den Systemeigenschaften („Product Key ändern“). Die Setup-DVD ist dabei nicht erforderlich.
18. Hardware: Wo steht, ob meine CPU 64-Bit-fähig ist?

Vista und Windows 7 zeigen via „Systemsteuerung, Leistungsinformationen und -tools“ unter „Detaillierte Leistungs- und Systeminformationen ...“ eine 64-Bit-fähige CPU an. Auch unter Windows XP nutzbar ist das VB-Script pcwCPU_32_64.
19. Hardware: Auf welche Festplatten kann ich installieren?

Windows 7 akzeptiert jede interne IDE- oder SATA-Festplatte. Auf externen USB-Datenträgern lässt sich das System nicht installieren. Ausserdem fordert das Setup eine NTFS-formatierte Festplatte. Platten mit dem Dateisystem FAT(32) werden als Installationsort nicht angeboten.
Eine FAT32-Partition müssten Sie erst mit „convert e: /FS:NTFS“ (e: als Beispiel) nach NTFS umformatieren, um sie dem dem Setup von Windows anbieten zu können. Dieses Konvertieren mit Convert.exe lässt sich auch mit dem System auf der Windows-7-Setup-DVD erledigen.
Als Partitionsgrösse empfehlen wir 40 GB und mehr
20. Hardware: Bieten Netbooks angemessene Hardware?

Ja, die allermeisten: Windows 7 braucht mindestens 1 GB RAM, eine CPU mit mindestens 1 GHz und etwa 40 GB freien Speicherplatz. Erfüllt oder übertrifft Ihr Netbook die Anforderungen, können Sie jede Windows-7-Edition ohne Sorge installieren.
21. Hardware: Was bedeuten die Werte im Leistungsindex?

Windows 7 zeigt unter „Computer, Eigenschaften“ eine Gesamtnote für den „Windows-Leistungsindex“. Die Einzelbewertungen werden angezeigt, wenn Sie den Link „Windows-Leistungsindex“ anklicken.
Die Index-Skala reicht von 1,0 (schlechtester Wert) bis 7,9 (optimaler Wert). Wer von Vista ausgeht, dessen Skala von 1,0 bis maximal 5,9 reicht, kann sich daher verschätzen: Eine 5,0 bewegt sich unter Windows 7 nur noch im Mittelfeld. Die Gesamtnote ist – wie unter Vista – kein Durchschnitt, sondern entspricht der Note der schlechtesten Komponente. Unser Rat: Ignorieren Sie die Gesamtnote wie auch die Einzelnoten, wenn Sie mit dem Win-7-Rechner zufrieden sind.
22. Hardware: Was nützt mir die neue Multitouch-Technik?

Gar nichts – wenn Sie einen PC mit einem normalen Monitor verwenden. Denn dann fehlt der Systemkomponente das passende Eingabegerät. Nur auf den neuen Notebooks und Tablet-PCs mit Touchscreen kann Multitouch aktiv werden. Multitouch erlaubt etwa das Zoomen von Dokumenten durch gegenläufige Fingerbewegungen oder die Rotation von Bildern durch die entsprechende Drehbewegungen.

Kompatibilität

23. Kompatibilität: Laufen meine Programme auch unter Win 7?

Ja, nahezu alle unter Windows XP und Windows Vista funktionierenden Anwendungen arbeiten auch unter Windows 7. Zu den Ausnahmen zählen einige Sicherheitssuiten und systemnahe Tools, die erst durch ein Update kompatibel werden.
24. Kompatibilität: Funktioniert meine Hardware sofort?

Mit etwas Glück sollte Ihre jetzige Hardware-Konfiguration unter Windows 7 funktionieren. Windows 7 bringt eine aktuelle und umfangreiche Treiberausstattung mit, die nur an sehr exotischer oder sehr alter Hardware scheitert. Wenn Sie nach Problemen mit Ihrer Hardware oder Fehlern im Geräte-Manager einzelne Treiber manuell nachinstallieren müssen, sollten Sie folgende Regeln beachten:
  • Ältere XP-Treiber kennen die Benutzerkontensteuerung nicht. Installieren Sie Treiber immer explizit „Als Administrator“.

  • Einen EXE- oder MSI-Installer, der eine falsche Windows-Version moniert, können Sie über „Eigenschaften, Kompatibilität“ zum Einsatz überreden.

  • In seltenen Fällen, etwa bei WLAN-Adaptern oder LAN-Druckern, kann es helfen, vor der Treiberinstallation die Windows-Firewall zu deaktivieren.

25. Kompatibilität: Welche Funktion hat der XP-Mode?

Der XP-Mode ist ein in Windows 7 integriertes virtuelles XP mit SP3. Neben dem im VHD-Format ausgelieferten virtuellen System ist die eigentliche Kernkomponente Microsofts Virtual PC. Das virtuelle XP muss nur für die Installation einer Anwendung gestartet werden. Danach kann der Benutzer die Software direkt über das Windows-7-Startmenü aufrufen (seamless) – sie wird sogar mit den Dateitypen des Hauptsystems verknüpft. So startet etwa ein virtualisiertes Word XP, wenn Sie eine DOC-Datei unter Windows 7 anklicken. Achtung: Der Prozessor muss die Virtualisierung unterstützen (AMD-V, Intel-VT).
26. Kompatibilität: Wo ist der XP-Mode enthalten?

Genau genommen in keiner der Editionen: Die Virtualisierungs-Software und die virtuelle VHD mit XP müssen bei Bedarf erst heruntergeladen und nachinstalliert werden. Dies funktioniert – laut Microsoft – nur unter Professional, Enterprise und Ultimate.
27. Kompatibilität: Ist der XP-Mode ein Umstiegsgrund?

Nein, nicht für den Endanwender: Windows 7 zeigt breiteste Abwärtskompatibilität. Uns ist keine massgebliche Software bekannt, die auf ein virtuelles XP angewiesen wäre. Bei älterer Hardware ist in den allermeisten Fällen ein XP- oder Vista-Treiber verfügbar, der sich auch unter Windows 7 installieren lässt.
Tüftler und Bastler verzichten allerdings schon auf eine technisch interessante Komponente, wenn sie etwa ein Home Premium wählen: Der Verzicht betrifft aber weniger den XP-Mode als vielmehr die Virtualisierungs-Software. Das Einrichten eigener virtueller Systeme erfordert mindestens ein Windows-7-Professional, das Booten von VHDs mit virtuellen Systemen sogar Ultimate oder Enterprise.

Die wichtigsten Fragen zu Windows 7 - Teil 2

Im ersten Teil unseres Windows-Ratgebers haben wir Ihnen die wichtigsten Fragen zum Wechsel auf Windows 7 beantwortet. Im zweiten Teil gehen wir auf die Firewall, die Schnelligkeit und die Absicherung von Windows 7 ein.

Ist die Windows-Firewall zu empfehlen?

 Wichtige Fragen im Ãœberblick1. Sicherheit: Schützt Win 7 ausreichend vor Malware?

Ja. Wie schon unter Windows Vista arbeitet standardmässig die Windows Firewall (siehe Punkt 29) und die Antispyware Windows Defender. Die Benutzerkontensteuerung hat Microsoft deutlich bedienungsfreundlicher angelegt, und zu den bekannten Schutztechniken (Data Execution Prevention, Address Space Layout Randomization) kommt ein neuer Schutz vor Pufferüberläufen im Kernel-Kontext (Safe Unlinking).

Virenwächter und Virenscanner sind nach wie vor nicht Systemstandard. Hier bietet Microsoft mit den kostenlosen Security Essentials eine Ressourcen-sparende, wartungsfreie und einfache Lösung, die sich automatisch ins neue Wartungscenter integriert.
Schattenkopien zur Wiederherstellung: Bereits die Home-Premium-Edition enthält diese automatische Sicherungsfunktion für geänderte Benutzerdateien (Punkt 30)Schattenkopien zur Wiederherstellung: Bereits die Home-Premium-Edition enthält diese automatische Sicherungsfunktion für geänderte Benutzerdateien (Punkt 30) 2. Sicherheit: Ist die Windows-Firewall zu empfehlen?

Ja. Die Windows-Firewall wurde seit der Einführung unter Windows XP immer weiter verbessert. Seit Vista kontrolliert sie den ausgehenden ebenso wie den eingehenden Datenverkehr.
Unter Windows 7 kommt die Fähigkeit hinzu, das private und das öffentliche Profil simultan zu laden und je nach Netzverbindung die passenden Regeln zu wählen. Somit besteht kein Bedarf mehr nach einem zusätzlichen Paketfilter. Die Konfiguration für ausgehende Verbindungen ist allerdings kompliziert. Unter „Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit“ können Sie eine Whitelist an Anwendungen definieren, die ausgehende Verbindungen aufbauen dürfen, alle anderen werden geblockt. Einige Firewalls von Drittanbietern bieten komfortable Konfigurations-Assistenten, die diese Liste während der normalen Arbeit erweitern. Mit Windows 7 Firewall Control können Sie so einen Lernassistenten auch für die Standard-Firewall von Vista und Windows 7 nachrüsten.
3. Sicherheit: Was bringen die Schattenkopien?

Die Schattenkopien gibt es bereits ab Home Premium – eine Aufwertung der Home-Edition, die wir sehr begrüssen. Damit erhält auch die Masse der Privatanwender eine automatische Versionssicherung von Benutzerdateien. Ältere Dateiversionen finden Sie über das Kontextmenü „Vorgängerversionen wiederherstellen“. Schattenkopien berücksichtigen nur Änderungen: Gibt es keine älteren Versionen, dann wurde die Datei offenbar nie geändert. Welche Laufwerke den Schutz erhalten sollen und wie viel Platz er auf der Festplatte beanspruchen darf, können Sie unter „Computer, Eigenschaften, Computerschutz“ festlegen.
4. Sicherheit: Ist Bitlocker ein Kaufargument?

Die Windows-Funktion zur Laufwerksverschlüsselung ist kein wirklich wichtiges Argument, um auf Win 7 umzusteigen. Zumal Sie sich dann für die teure Windows-7-Ultimate-Edition entscheiden müssten.
Für Bitlocker spricht jedoch, dass es keine komfortablere Alternative gibt. Die Benutzung erklärt sich aus den Kontextmenü-Optionen der Laufwerke. Für die Verschlüsselung der Systempartition ist eigentlich ein TPM-Chip auf dem Motherboard erforderlich, notfalls geht’s aber auch anders.

Gegen Bitlocker spricht der hohe Preis der Ultimate-Edition – und das kostenlose Tool Truecrypt. Funktional kann das Open-Source-Programm gut mithalten, in der Bedienung ist es etwas komplizierter. Ein starkes Argument für Truecrypt ist die Systemunabhängigkeit: Einen Truecrypt-verschlüsselten USB-Stick können Sie auch auf einem XP-Rechner nutzen.
5. Sicherheit: Verschlüsselt Bitlocker nur ganze Laufwerke?

Eigentlich ja – tatsächlich können Sie aber über die VHD-Unterstützung in Windows 7 Datencontainer beliebiger Grösse erstellen, diese als Laufwerk mounten und mit Bitlocker ver- und entschlüsseln. Das Erstellen und Mounten von virtuellen Harddisks (VHDs) geschieht in der Datenträgerverwaltung oder mit Diskpart.

Netzwerk und Schnelligkeit von Windows 7

6. Netzwerk: Ist die Heimnetzgruppe ein Umstiegsgrund?

Eventuell ja. Technisch ist die Heimnetzgruppe kein wesentlicher Fortschritt, aber sie macht den Datenaustausch im privaten Netz deutlich einfacher. Versierte Anwender können auf diese Funktion verzichten und werden das unter Windows 7 eventuell sogar bewusst tun, um sich die optimale Kontrolle über die Netzfreigaben zu erhalten. Für Netzwerklaien dagegen ist die Heimnetzgruppe ein Segen, denn sie verlangt keinerlei Kenntnisse über lokale NTFS-Rechte und Netzwerkrechte.
7. Netzwerk: Wie funktioniert die Heimnetzgruppe?

Um eine Heimnetzgruppe anlegen zu können, müssen Sie als Netzwerkstandort „Heimnetzwerk“ auswählen. Ist dies der Fall, wählen Sie unter „Systemsteuerung, Heimnetzgruppen- und Freigabeoptionen auswählen“ die Option „Heimnetzgruppe erstellen“. Nach der Auswahl der freizugebenden Medientypen erhalten Sie das 10-stellige Kennwort für den Zugang zur Heimnetzgruppe. Die Medientypen Musik, Bilder, Video und Dokumente beziehen sich auf die gleichnamigen Bibliotheken. Um einer bestehenden Heimnetzgruppe beizutreten, wählen Sie „Systemsteuerung, Heimnetzgruppen- und Freigabeoptionen auswählen“.
Tipp: Mitglieder einer Heimnetzgruppe können ihre Windows-Live-ID an das lokale Benutzerkonto koppeln und so auf ausgewählte Live-Benutzer ausweiten.
8. Netzwerk: Beherrscht jedes Win 7 die Heimnetzgruppe?

Ja, jedenfalls was den Beitritt und den Datenaustausch in einer Gruppe betrifft. Beides geht auch mit der Starter-Edition. Zum Erstellen einer neuen Gruppe ist mindestens Home Premium erforderlich.
9. Netzwerk: Spricht Win 7 mit älteren Windows-Systemen?

Selbstverständlich ja. Jedes Windows von Version 95 bis Vista kann Daten mit einem Windows-7-PC austauschen. Die älteren Windows-Systeme müssen allerdings auf die bequeme Heimnetzgruppe verzichten. Den Beitritt zu einer Heimnetzgruppe beherrscht nur ein Windows-7-PC, demnächst wahrscheinlich auch Vista (ein Update ist geplant). Es ist ausserdem möglich, zwei (oder mehr) Windows-7-PCs via Heimnetzgruppe und weitere, ältere Windows-PCs über konventionelle Freigaben mit Windows 7 zu vernetzen.
10. Funktionen: Ist Windows 7 schneller als XP und Vista?

Ja. Beim Vergleich mit Vista sind die Testergebnisse zu Windows 7 völlig eindeutig – das neue System ist in allen Kriterien schneller, durchschnittlich um über 20 Prozent. Im Rennen gegen XP SP 3 liegt Windows 7 ebenfalls um einige Prozentpunkte vorne. Ganz gerecht ist der Vergleich eines nagelneuen Windows mit einem durch Hunderte von Updates geflickten Systems allerdings nicht, wie der Vergleich mit einem XP SP 2 (Stand 2004) zeigt: Hier liegt das alte XP vorne.

Neue Funktionen von Windows 7

Konzept für Benutzerdateien: Alle Systemkomponenten – hier der Media Player – orientieren sich an den Ordnern, die in den Bibliotheken eingetragen sind (Punkt 39)Konzept für Benutzerdateien: Alle Systemkomponenten – hier der Media Player – orientieren sich an den Ordnern, die in den Bibliotheken eingetragen sind 11. Funktionen: Ist die Oberfläche ein Grund zum Umstieg?

Ja – die neue Benutzerführung könnte durchaus ein Grund sein, auf Windows 7 umzusteigen. Und dies, obwohl Microsoft eigentlich nur kleine Neuerungen angebracht hat.

Aber die Summe überzeugender Kleinigkeiten macht’s dann doch: Ãœbersichtliche Taskbar mit Sprunglisten (Programm-bezogenen Favoriten), Aero-Peek-Vorschau auf Tasks und Fenster, aufgeräumter Infobereich, witzige Fensterverwaltung mit Shake und Snap – das alles zusammen will man schnell nicht mehr missen.
12. Funktionen: Sind Bibliotheken wichtig für mich?

Eventuell – das hängt von Ihrem Anwenderprofil ab. Die Bibliotheken bilden erstmals ein sinnvolles, durchdachtes und konsequentes Konzept für die Verwaltung von Benutzerdateien.
Wenn Sie froh sind, dass Ihnen ein Betriebssystem diese Verwaltung abnimmt, werden Sie das Konzept begrüssen: Windows 7 nimmt die Benutzerdateien Ihrer Bibliotheken automatisch in die Indizierung auf und gibt sie auf Wunsch in der Heimnetzgruppe frei. Der Explorer, der Media Player und das Media Center greifen ebenfalls automatisch auf die Bibliotheken zu. Wenn Sie nun die Bibliotheken um zusätzliche Ordner erweitern, erfahren dies alle beteiligten Komponenten (Indizierung, Explorer, Freigabe, Media Player), ohne dass Sie sich darum kümmern müssen.

Wer dagegen gewohnt ist, am PC selbst zu entscheiden, wird manchen Automatismus als Gängelei empfinden. Inzwischen kursieren Tipps im Web, wie sich die Bibliotheken durch Entfernen der Class-ID {031E4825-7B94-4dc3-B131-E946B44C8DD5} teilweise oder komplett deaktivieren lassen.
13. Funktionen: Lassen sich alle Ordner in Bibliotheken einbauen?

Nein. Wechselmedien wie CD, DVD und USB-Sticks scheiden aus. Das gilt meist auch für Ordner auf Netzfreigaben, weil die Bibliotheksordner auf dem Quellcomputer in die Windows-Indizierung aufgenommen sein müssen.

Damit können weder Linux-Server noch Windows-2000- oder XP-Rechner (ohne Windows Search) als „Bibliotheksserver“ dienen. Uneingeschränkt zur Bibliothek taugen Ordner auf internen und externen Festplatten. In einem kleinen Netzwerk sind aber sicher auch Bibliotheken auf Netzfreigaben organisierbar.
14. Funktionen: Was hat es mit der neuen Funktion Device Stage auf sich?

Die meisten Betatester haben Device Stage nie zu Gesicht bekommen – und das hat zu einem verbreiteten Irrtum geführt: Das neue Systemsteuerungsapplet „Geräte und Drucker“ wurde mit Device Stage verwechselt. Die Ãœbersicht „Geräte und Drucker“ zeigt die angeschlossene Hardware und die wichtigsten Einstellungsoptionen der einzelnen Geräte.

Device Stage ist hingegen eine Art Hardware-Autostart, der beim Anschliessen einer Kamera oder eines Handys sofort die wichtigsten Eigenschaften und Aktionen des Geräts anbietet. Da es aktuell noch kaum Hardware gibt, die auf diese Windows-7-Funktion abgestimmt ist, bleibt der Nutzen von Device Stage bislang gering.
Komplettsicherung des Systems: Schon ab Home Premium erhalten Sie ein vollständiges System-Backup. Die Home-Edition kann allerdings nicht ins Netzwerk sichern (Punkt 43)Komplettsicherung des Systems: Schon ab Home Premium erhalten Sie ein vollständiges System-Backup. Die Home-Edition kann allerdings nicht ins Netzwerk sichern 15. Funktionen: Kann ich die Sprache der Oberfläche nachträglich ändern?

Ja, die Trennung von Binär- und Sprachanteil des Systemcodes ist eine der grössten Neuerungen von Vista und Windows 7. Das ermöglicht sprachunabhängige Updates und das Umstellen der Systemsprache. Die Sprachpakete zum Ändern der Desktop-Sprache und die zugehörige Installationsroutine sind allerdings nur in der Ultimate-Edition verfügbar.

Um die mehrsprachige Oberfläche zu nutzen, holen Sie sich über das Windows-Update („Optionale Updates überprüfen“) das gewünschte Sprachpaket und installieren es. Danach wählen Sie in der Systemsteuerung „Region und Sprache, Tastaturen und Sprachen“ aus und klicken in der Drop-down-Liste auf die gewünschte Sprache. Nach der nächsten Anmeldung ist die Sprache der Oberfläche geändert.

Tipp: Die Freeware Vistalizator kann die mehrsprachige Oberfläche auch für die Home-Premium- und Professional-Editionen aktivieren.
16. Funktionen: Kann ich das System komplett sichern?

Das geht bereits ab der Home-Premium-Edition. Die Komplettsicherung finden Sie unter „Systemsteuerung, System und Sicherheit, Sichern und Wiederherstellen“ unter dem Link „Systemabbild erstellen“. In Home Premium fehlt jedoch die Option, auf ein Netzlaufwerk zu sichern. Als Backup-Datenträger eignet sich dann eine USB-Festplatte, denn die Systempartition und – falls abweichend – die Bootpartition scheiden aus.

Bei der Sicherung entsteht eine grosse VHD-Datei. Diese lässt sich sowohl unter Windows 7 als auch über die Reparaturoptionen des standardmässigen Zweitsystems (Bootoption „Computer reparieren“) komplett zurückschreiben. Ausserdem können Sie mit jedem Windows 7 VHDs mounten, um selektiv Ordner oder Dateien aus dem Backup zu kopieren.

Zubehör von Windows 7

17. Zubehör: Kann ich Windows Mail kostenlos ersetzen?

Ja: Für fehlendes Zubehör wie Windows Mail, die Fotogalerie und anderes gibt es diverse Gratis-Alternativen. Wenn Sie bei Microsoft bleiben wollen, installieren Sie am einfachsten eine Auswahl von den kostenlosen Windows Live Essentials.
Isoburn: Für das Brennen von ISO-Images benötigt Win 7 keine Zusatz-Software. (Punkt 46)Isoburn: Für das Brennen von ISO-Images benötigt Win 7 keine Zusatz-Software. 18. Zubehör: Warum wurde Safeguard entfernt?

Die PC-Schutzvorrichtung Safeguard (alias Steady State) ermöglichte das Einfrieren von Benutzerkonten oder der kompletten Systempartition. Diese Komponente verursachte aber wohl technische Probleme, insbesondere mit dem Windows Media Center. Diese zu lösen hätte offenbar Microsofts Terminplan in Frage gestellt. Microsoft verweist inzwischen auf die Alternative, virtuelle Systeme (VHD-Images) zu booten und damit ebenfalls ein fixiertes System zu erzielen. Das stimmt zwar, ist aber meist keine echte Alternative: Nur die teuren Editionen Ultimate und Enterprise können VHD-Images booten.
19. Zubehör: Kann Windows 7 ISO-Images brennen?

Es gibt unter Windows 7 das Zubehörprogramm Isoburn, das standardmässig mit der Dateierweiterung ISO verknüpft ist.
20. Zubehör: Lässt sich die Schnellstartleiste nutzen?

Ja. Eigentlich soll die Taskleiste mit dauerhaft angehefteten Programmlinks die Funktion der Schnellstartleiste ersetzen. Sie können aber zusätzlich wie in älteren Windows-Versionen Symbolleisten in der Taskleiste einrichten. Auch ist der alte Quicklaunch-Ordner im User-Profil unter Appdata weiter vorhanden; er wird nur nicht mehr als Standardleiste angeboten.
21. Zubehör: Was leistet die „Problemaufzeichnung“?

Das Zubehör-Programm kann mehr als der Name vermuten lässt: Die Funktion Problem Steps Recorder (Psr.exe) macht bei jedem Mausklick einen Screenshot und kommentiert diesen mit Infos über Uhrzeit, Maustaste, Benutzer und Titel des aktiven Prozesses. So kann man bequem PC-Probleme als auch Lösungen oder Tipps bebildert darstellen. Das Ausgabeformat (MHT-Datei) kann jeder Browser darstellen. Auch der direkte Versand der MHT-Datei an einen Mail-Empfänger ist bei Problem Steps Recorder vorgesehen.
22. Zubehör: Mit welchem .NET Framework kommt Win 7?

Standardmässig ist das .NET Framework 3.5 installiert, das auch die Versionen 3.0 und 2.0 enthält. Um zu prüfen, welche Ausgaben des .NET Framework auf Ihrem PC installiert sind, starten Sie den Internet Explorer und geben folgenden Befehl

javascript:alert(navigator.userAgent)

in die Adresszeile ein.
23. Zubehör: Spielt Win 7 Musik aus dem iTunes Store?

Ja, der Windows Media Player 12 kennt neue Formate – neben Apples AAC auch Divx und Xvid. Ausserdem gibt es die neue Ansichtsoption „Aktuelle Wiedergabe“ (<Strg>-<F3>) sowie die Option, Mediendaten per Kontextmenü direkt an ein externes Gerät wie die Xbox zu schicken.

 

 

Wird nachfolgend als Archiv gehandelt, da wichtige Informationen gezeigt werden.